Epitaphe
Das Epitaph der Familienmitglieder des Schulmeisters Georg Struntz
Dieses kleine Epitaph stellt den Beierfelder Schulmeister und Gerichtsschreiber Georg Struntz mit seiner Familie dar. Aus Anlaß des Todes seiner treuen Lebensgefährtin im Jahr 1640 ließ er das Epitaph (Selbstbildnis) 1641 malen. Er stammte (laut Visitationsakten von 1617) aus Lößnitz, hatte die Schule in Plauen besucht, war dann 3 Jahre lang als Kaufmannsdiener in Zwickau tätig gewesen, hatte auch als Seifensieder gelernt und sich dann betätigt, war darnach „ehrbarer Bürger in Lößnitz“ und nahm 1600 den Ruf an die hiesige Kirchschule an.
Bei der Visitation beklagte er sich, ,,… dass die Leute die Kinder nicht zur Schule und zur Verhörung des Katechismus nicht in die Kirche schicken“. Er hatte also als gewissenhafter Mann damals noch mit viel Unverstand der Leute zu kämpfen.
Er trat 1641 in den Ruhestand und starb in Beierfeld 84 Jahre alt im Jahre 1648. Die ganze traurige Kriegszeit des 30-jährigen Krieges hat er mit unserer Gemeinde verlebt.

Das Epitaph der Familienmitglieder des Pfarrers Georg Mythius
Dieses wundervoll gerahmte Bild zeigt links den Pfarrer Georg Mythius den Älteren (hier amtierend von 1623 bis 1658) mit seiner ganzen Familie und rechts seinen ältesten Sohn und Nachfolger Pfarrer Laurentius Mythius (hier amtierend von 1658 bis 1689) mit seiner Frau. Darüber ist das jüngste Gericht dargestellt. Auf dem Fußteil des Bildes stehen die Angaben der näheren Lebensumstände der Dargestellten. Das Bild wurde im Jahre 1664 von Georg Hirsch in Dresden gemalt.
Magister Georg Mythius (Mieth) wurde 1585 in Grimma als Bürgersohn geboren, auf der Fürstenschule vorgebildet, kam er nach Beendigung der Universitätsstudien 1618 als Pfarrer nach Breitenbrunn und 1623 nach Beierfeld. Während seiner 35jährigen hiesigen Amtstätigkeit durchlebte er mit unserer Gemeinde alle schweren Drangsale des 30jährigen Krieges. Er starb als 73jähriger am 17. März 1658 in Beierfeld
Während seiner Amtszeit ging das Patronatsrecht und die Kollatur vom Landesfürsten auf den Besitzer des Sachsenfelder Gutes, Obristleutnant V. 0. Wagner über, der auch die Herrschaftsrechte über das Dorf Beierfeld gekauft hatte. Die Formalität der Rechtsübertragung zog sich aber noch bis1651 hin. Für das ihm verliehene Patronatsrecht hatte Wagner nun auch die 10 Gulden an den Pfarrer zu Beierfeld zu zahlen, welche bisher vom Grünhainer Amt entrichtet worden waren. Von 1658 bis 1689 hatte sein Sohn Laurentius Georg Mythius die Pfarrstelle inne.

Das Epitaph der Familienmitglieder des Pfarrers Georg Heinrich Groschupf
Das Bild zeigt den Beierfelder Pfarrer Georg Heinrich Groschupf mit Frau und 9 Kindern. Dieser amtierte hier von 1692 bis 1708. Die auf einem besonderen Fußteil angebrachte Inschrift beinhaltet die Geburts- und Todesdaten der Dargestellten. Das Bild wurde ungefähr um 1700 gemalt.
Georg Heinrich Groschupf wurde 1641 in Naustädtel geboren. 1677 kam er als Diakonus nach Zwönitz. In Zwönitz mußte er mit seiner Familie die Schrecken des großen Stadtbrandes am 21. März 1687 durchmachen. Schon im Jahre 1701 hatte er einige Kinder im zarten Alter und sein Weib, 38 Jahre alt, durch den Tod verloren. Im Januar 1708 starb auch er, 67 Jahre alt.
